1200 Kalorien? Darum scheitert Dein Kaloriendefizit
- Michell Kleiser
- 5. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Keine Lust zu lesen? Höre oder schaue Dir gerne den Vortrag an, den wir auf dem Sport, Medizin & Gesundheits-Tagung gehalten haben.
Kaloriendefizit ist nicht das Problem — die einfache Ernährung davor und danach ist entscheidend
Vorweg: Du sollst nicht glauben, dass ein Kaloriendefizit sinnlos ist. Das ist es nicht. Aber die Art und Weise, wie wir heute oft darüber reden und wie viele Menschen damit umgehen, schafft neue Probleme anstatt sie zu lösen.
In diesem Beitrag wiederholen wir, was im Video gesagt wurde:
Warum das Defizit nur ein Werkzeug ist, was eine langfristig praktikable Ernährung ausmacht und wie Du Verhaltensweisen formst, damit ein Defizit nicht in einem klassischen Jo-Jo endet.
Ein Blick zurück: Die 1200 Kalorien-Diät
Vor ungefähr vierzig Jahren erhielt man beim Hausarzt ein kleines Heftchen mit einer klaren Ansage: "1200 Kalorien".
Darin standen Beispielmahlzeiten – etwa zwei Teelöffel Honig, eine kleine Grapefruit oder Gemüsesaft.
Die Idee war simpel: Du bist übergewichtig, also iss weniger. Keine Erklärung, kein Kontext, nur eine Zahl und ein paar Vorschläge.
Was viele heute nicht merken:
Die moderne Version dieses Heftchens lebt weiter — nur in anderer Form. Apps, Kalorienrechner und unzählige Social-Media-Beiträge verkünden einfache Zahlen oder Rezepte, die angeblich zum Erfolg führen. "Abnehmen?
Ganz einfach:
Kaloriendefizit!" heißt es überall.
Doch was fehlt, ist die Betrachtung des Lebens vor und nach dem Defizit.
Das Kaloriendefizit: Ein mächtiges, aber begrenztes Werkzeug
Wenn Du Fett verlieren willst, musst Du im Defizit sein. Punkt.
Aber das Defizit ist nur ein Werkzeug: Es reduziert die Energiezufuhr.
Damit es nachhaltig wirkt, musst Du Dich fragen, wie Deine Ernährung und Dein Verhalten aussehen, bevor Du ins Defizit gehst, und wie sie danach aussehen werden.
Stell Dir Dein Leben als Zeitstrahl vor.
Die Zeitspanne, in der Du bewusst im Defizit bist, ist oft nur ein sehr kurzer Abschnitt dieses Lebens. Die Frage ist also nicht nur, wie Du acht, zehn oder zwölf Wochen durchhältst.
Wichtig ist: Was darfst und kannst Du über die Jahrzehnte sonst essen, ohne dass das Defizit wieder zunichtegemacht wird?
Die zentrale Forderung: Eine einfache, praktikable Ernährung als Basis
Die Kernbotschaft des Videos lautet: Ein Kaloriendefizit — ja.
Aber nur auf Basis einer einfachen, praktikablen Ernährung. Was heißt das konkret?
Damit eine Ernährung langfristig praktikabel ist, muss sie mehrere Kriterien erfüllen.
Diese Kriterien sind sozusagen die Grundlagen, die jede Ernährungsstrategie erfüllen sollte.
1. Umsetzbarkeit
Die Ernährung muss umsetzbar sein. Wenn Du einen Ernährungsplan bekommst, in dem in jeder Mahlzeit teure oder ungewöhnliche Zutaten vorkommen (Beluga-Kaviar anyone?), wirst Du das langfristig nicht durchhalten.
Umsetzbar bedeutet: realistisch für Dein Budget, Deine Zeit, Deine Kochfertigkeiten und Deine sozialen Rahmenbedingungen.
2. Einhaltbarkeit
Die Ernährung muss einhaltbar sein. Du kannst zwei Wochen ketogen leben oder acht Wochen strikt Low Carb — aber was passiert danach?
Wenn Du danach zur alten Gewohnheit zurückkehrst, sind die erzielten Fortschritte in Gefahr.
Eine diätische Intervention muss so gestaltet sein, dass Du sie in Deinen Alltag integrieren kannst, auch auf lange Sicht.
3. Nährstoffversorgung
Die Ernährung sollte Dich ausreichend mit Nährstoffen versorgen. Im Video wurden vor allem diese Komponenten genannt:
Protein: Wichtig für den Erhalt von Muskelmasse, besonders in einem Defizit.
Fett: Essentiell für Hormonbalance, Sättigung und allgemeines Wohlbefinden.
Ballaststoffe: Fördern Sättigung, Darmgesundheit und Stabilität der Verdauung.
Wenn Du diese Bausteine vernachlässigst, riskierst Du Muskelverlust, schlechte Sättigung und eine Ernährung, die Dich häufiger hungrig zurücklässt — was langfristig die Einhaltung eines Defizits erschwert.
4. Sättigung und Befriedigung — der Unterschied
Ein besonders wichtiger Punkt im Vortrag ist die Unterscheidung zwischen Sättigung und Befriedigung:
Sättigung: Ein Zustand, in dem Dein Magen physisch voll ist. Beispiel: Zwei Kilo Magerquark können Dich satt machen.
Befriedigung: Das emotionale und geschmackliche Erleben, also das Gefühl, zufrieden zu sein. Magerquark allein macht selten befriedigt.
Wenn Deine Ernährung nur auf Sättigung setzt, fehlen Dir oft die Genussmomente.
Und genau diese Genussmomente verhindern in vielen Fällen, dass Du das Defizit langfristig halten kannst.
Deswegen muss Befriedigung in Deine Ernährung integriert werden — gerne auch mit Lebensmitteln, die Du wirklich magst.
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